Neue Formen der Arthrose-Therapie


Blutuntersuchung im Labor

Vor der Wahl der Therapie stehen notwendigerweise eine individuelle Diagnose und das Erstellen eines Risikoprofils. Bildgebende, hoch auflösende Verfahren wie die Magnetresonanz-Tomographie (MRT) zeigen eventuelle Abweichungen und Unbeständigkeiten im Wassergehalt des Knorpels auf und können so das Stadium einer Knorpelschädigung sichtbar machen. Je früher ein Knorpelschaden entdeckt wird, desto eher ist es möglich, die Ausbreitung zu stoppen und den noch vorhandenen Knorpel zu erhalten.

 

Eine solche erhaltende Behandlungsform ist die PRP-Therapie mit konzentriertem, plättchenreichem Plasma. Mit ihr wurde unlängst der sportverletzte deutsche Stabhochspringer Raphael Holzdeppe vor seinem Sieg bei der Weltmeisterschaft in Moskau erfolgreich behandelt. Bei der PRP-Therapie wird durch ein spezielles Verfahren eigenes Blut zu einem Konzentrat aufbereitet, das eine hohe Zahl von Blutplättchen (Thrombozyten) enthält. Die körpereigenen Selbstheilungskräfte, die im Blut vorhanden sind, werden genutzt; das Plasma wird am Ort des Schadens eingesetzt, um die Heilung anzuregen und den Genesungsprozess ohne Nebenwirkungen zu beschleunigen.

 

Fallweise kann die Wirkung der PRP-Behandlung mit operativen Methoden kombiniert werden: Als kleine operative Maßnahme gilt die Gelenkspiegelung (Arthroskopie), bei der Knorpelabrieb und frei bewegliche Knorpelfragmente aus dem Gelenk entfernt werden. Bei schweren Knorpelveränderungen werden dem Knochen unterhalb des Knorpels kleine Verletzungen zugefügt. Mit Hilfe solcher gezielt gesetzter Blutungsherde wird ein Heilungsprozess eingeleitet.

 

Durch die Kombination regenerativer Therapien mit schonenden, minimal-invasiven Operationsverfahren kann die Behandlung der Arthrose deutlich verbessert werden.

 

Erschienen im Gesundheitsmagazin 3/2013

 

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