Kreuzbandriss beim Skifahren vorbeugen


Kreuzbandriss beim Skifahren vermeiden - Vorbeugung zahlt sich aus

 

Gerade bei Sportarten wie dem alpinen Skifahren kann es schnell zu einem Kreuzbandriss kommen. Nicht immer muss eine solche Verletzung operiert werden.

 

 

Für viele gehört der Skiurlaub zu den schönsten Zeiten im Jahr. Damit der auch wirklich erholsam wird, sollten Sie sich entsprechend vorbereiten. Denn die Gefahr sich zu verletzen und sich z.B. einen Kreuzbandriss zuzuziehen, ist besonders beim Skifahren außerordentlich hoch. Gerade die Verletzungen an den Kreuzbändern gehören zu den häufigsten Sportverletzungen. Man schätzt die Zahl der jährlichen Kreuzbandverletzungen in Deutschland auf etwa 30 bis 70 je 100.000 Einwohner. Im Winter sind insbesondere Skifahrer gefährdet, im Sommer hauptsächlich Fußballer. mehr dazu...

Alpiner Skifahrer

Das Kreuzband hat seinen Namen, weil sich seine Faserbündel am Knie beim Beugen und Strecken kreuzförmig überlagern. Es besteht aus vorderen und hinteren Anteilen, deren Aufgabe es ist, das Knie in der Bewegung zu stabilisieren. Kreuzbandverletzungen entstehen meistens durch eine Rotationsbewegung. Der Klassiker ist ein Ski, der irgendwo hängen bleibt. Dadurch entsteht eine Drehbewegung im Gelenk, die zu einer Überdehnung und damit zu einem Riss des Kreuzbandes führt.

Manchmal spürt der Betroffene keinen Schmerz, wenn das Kreuzband reißt. Aber spätestens beim Aufstehen macht sich eine Instabilität bemerkbar. Diese Instabilität kann sich sofort, aber auch erst verzögert bemerkbar machen. Bei der Diagnose wird zunächst eine manuelle Untersuchung mit einem Instabilitätstest durchgeführt. Dann folgen bildgebende Verfahren, um Brüche auszuschließen und mögliche Begleitverletzungen zu erkennen.

 

Nicht immer muss operiert werden. Das hängt ganz davon ab, in welchem Alter der Patient ist und welches Aktivitätsniveau er hat. In der Regel gilt: Je jünger der Patient, umso aktiver und umso größer die Operationsindikation. Es ist allerdings auch immer eine Frage der Lebensqualität. Wenn ein rüstiger 65-jähriger wegen der Instabilität seines Kreuzbandes seine geliebten Alpenwanderungen nicht mehr machen kann, dann sollte er natürlich operiert werden.

 

Wenn eine Operation notwendig ist, sollte versucht werden, möglichst Kreuzbanderhaltend zu operieren. Normalerweise wird das zerrissene Kreuzband komplett entfernt und durch körpereigene Sehnen ersetzt. Das hat aber den Nachteil, dass damit auch alle im Kreuzband befindlichen Rezeptoren entfernt werden, die für die Propriozeption (Tiefenwahrnehmung) erforderlich sind. Deshalb ist es sinnvoll, dort wo es möglich ist, alle funktionellen Teile des beschädigten Kreuzbandes zu erhalten. Aus japanischen Studien wissen wir, dass sich das Risiko einer Kniegelenksarthose damit hinauszögern lässt.

 

Die Methode ist aufwendiger und erfordert vom Operateur viel Erfahrung und Fingerspitzengefühl. Aber der
operative Mehraufwand des Chirurgen kann sich positiv auf die REHA des betroffenen Patienten auswirken. Er kommt schneller auf die Beine und hat ein geringeres Risiko für eine Kniegelenksarthrose.

 

Am besten ist es natürlich, wenn es gar nicht erst zu einer Verletzung kommt. Deshalb sollten alle Sportler, die verletzungsträchtige Sportarten betreiben, ein präventives Muskeltraining betreiben.

 

Weitere Informationen finden Sie unter www.kniefit.info.

 

Erschienen im Apotheken Kurier April 2017

 

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